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Die Grenzen der Welt. Europas Migrationskontrolle in Ostafrika

Datum: Dienstag, 27.09.2016
Zeit: ab 19 Uhr
Ort: großer Saal, Ergeschoss

Die Grenzen der Welt. Europas Migrationskontrolle in Ostafrika

Programm

Angeline Nkwenkam Nguedjeu
Interchurch Organisation for Development Cooperation (ICCO), Kampala                                                                                                
Farah Abdi
Buchautor, Blogger, Flüchtling, Malta/Somalia
Sylvia Meier-Kajbic
Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, Wien
Annette Weber
Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
Moderation
Marie-Roger Biloa
Africa International, Paris
Begrüßung: Franz Schmidjell, VIDC


Anmeldung unter: schmidjell@vidc.org
Sprachen: Englisch und Deutsch mit Simultandolmetschen

Hintergrund    

Im Herbst 2015 hat die Europäische Union der Türkei drei Milliarden Euro für syrische Flüchtlinge bereitgestellt. Zur gleichen Zeit wurden  afrikanischen Staaten 1,8 Milliarden Euro versprochen. Beide Abkommen haben das Ziel, die Migrations- und Flüchtlingsströme nach Europa zu unterbinden.

Ost- und Zentralafrika beherbergten 2015 knapp vier Millionen Flüchtlinge, Europa ohne Türkei rund zwei Millionen. Allein in Uganda und Kenia leben derzeit eine Millionen Flüchtlinge. Österreich verzeichnete im Rekordjahr 2015 90.000 Asylanträge von Flüchtlingen. Das Pro-Kopf-Einkommen lag laut Weltbank 2015 in Uganda bei 1.780 $, in Kenia bei 3.060 $ und in Österreich bei 47.500 $.

Im November 2015 wurden beim EU-Afrika Gipfel in La Valletta Maßnahmen zum besseren Grenzmanagement vor Ort und zur Bekämpfung der Migrationsursachen vereinbart. Dazu haben die Gipfel-Teilnehmer_innen einen Aktionsplan und  den „Notfall-Fonds für Afrika“ verabschiedet. Auch Österreich zahlt in diesem Fonds ein.

Seither wächst die Kritik an der „ausgelagerten Migrationskontrolle“. Es werden Polizei und Grenzschutz in Staaten unterstützt, deren Politiken selbst als Grund für die Flucht von Menschen gelten. Gegen den sudanesischen Präsident Omar al-Baschir liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor. In Eritrea fliehen die jungen Leute vor Repression und systematischen Menschenrechtsverletzungen.

Welche Folgen hat die Externalisierung der  Migrationskontrolle für die Flüchtlinge in Ostafrika? Kommt es zur Instrumentalisierung von  Entwicklungszusammenarbeit zur Migrationsabwehr? Welche Risiken ergeben sich bei der Kooperation mit repressiven Regimen wie dem Sudan oder Eritrea? Wie können Länder wie Uganda oder Kenia bei ihrer Flüchtlingsarbeit besser unterstützt werden?